Bilanz von Reinhard-Karl Üblacker – Nächstes Ziel schon vor Augen

Halbiere dein Handicap in sechs Monaten – so lautete das Projekt von Amateur-Golfer Reinhard-Karl Üblacker aus Mühldorf. In Zahlen ausgedrückt wollte er sogar noch weiter runter: von 7,9 auf 3,4. Denn: Mit einem Handicap von 3,4 könnte er auf der Pro Golf Tour spielen. Seit vier Jahren arbeitet der 54-Jährige daran, das zu schaffen. Er hat sich in dieser Zeit von Handicap 54 auf ein einstelliges heruntergespielt. In den vergangenen sechs Monaten wollte er es nochmal etwas mehr als halbieren – und hat es fast geschafft. Aktuell liegt er bei 4,1. Ziel verfehlt?

„Ich habe die 3,4 nicht geschafft. Aber für mich ist das nicht schlimm. Die 185 Tage sind zwar vorbei, aber ich bin noch mittendrin, was das Score spielen angeht. Ich habe wieder gelernt: Alles braucht seine Zeit. Auch der Körper und der Kopf.“ Der ursprüngliche Plan, es als über 50-jähriger Golfanfänger innerhalb von vier Jahren auf die Legends Tour, die Turnierserie für über 50-Jährige, zu schaffen, sei unmachbar. Das habe er inzwischen erkennen müssen. Trotz des knapp verpassten Ziels ist Reinhard-Karl Üblacker zufrieden mit seiner Entwicklung. „Ich bin sehr happy damit, wo ich im Moment stehe.“ Dennoch geht das Projekt natürlich weiter und es gibt schon das nächste Ziel: Im Winter will der 54-Jährige als Senior-Amateur von November bis März auf der Toro Tour in Andalusien antreten. Und einen Platz in der Q-School für die Legends Tour will er auch noch ergattern: „Wenn ich es in fünf Jahren schaffen sollte, ist das für mich in meinem Alter und als Golfanfänger immer noch der Wahnsinn.“

In den vergangenen 185 Tagen war Reinhard-Karl Üblacker viele Wochen in Spanien. Das Wetter dort hatte ihm schon im Winter gute Trainingsbedingungen geboten. In Deutschland trainiert er zusammen mit dem ehemaligen DP-World-Tourspieler und Sky-Golf-Kommentator Sebastian Heisele im Münchener GC. Vor allem seine Technik muss der geborene Österreicher noch verfeinern. „Eine meiner Schwachstellen war zum Beispiel meine Schwungbahn. Da musste ich mich gravierend umstellen und mehr von innen nach außen schwingen“, berichtet er. Zudem geht es weiterhin um das Thema Course Management. „Also, wie bringe ich meine gelernte Technik von der Range auf den Platz.“ Zum Training geht es zudem regelmäßig in seine Homebase, das Resort Das Achental im Chiemgau, sowie nach München Eichenried auf den Golfplatz Open.9.

Um schneller voranzukommen, kommt das Training mit neuem Athletik-Coach dazu: Sportwissenschaftler und Golfer Stephan Sarközy. In dessen Golf-Athletikstudio Fore U in München-Planegg trainiert Reinhard-Karl Üblacker zweimal die Woche. „Meine Muskeln müssen schneller werden, die Koordinationen schneller funktionieren.“ Doch es geht voran – auch dank der körperlichen Fitness. „Ich merke jetzt langsam, ich kann die gelernten Dinge schneller abrufen, ich muss nur an mich glauben.“ „Halbiere dein Handicap“ – das hat um Haaresbreite nicht geklappt. Aber der Mühldorfer lässt sich nicht aus der Ruhe bringen und kämpft weiter für seinen Traum, auf der Legends Tour spielen zu können. Komme was wolle…